Schwierigkeiten von Paaren haben häufig damit zu tun, dass ein oder beide Partner:innen die Tendenz haben, sich selbst zu übergehen und sich überwiegend auf das abzustützen, was von der anderen Partner:in ausgeht. Oder man/frau hat die Tendenz, v.a. die eigenen Bedürfnisse ins Zentrum zu stellen und die der Partnerin/des Partners nicht wirklich zu schätzen. So missversteht man sich, fühlt sich übergangen, man erduldet, streitet oder orientiert sich anderweitig.
Paartherapie ist also eine Art Training darin, sowohl die eigene Position (Ansichten, Gefühle, Bedürfnisse) ernst zu nehmen, wie auch die der Partner:in - auch wenn die Positionen unvereinbar scheinen. Zu wissen, dass die Partner:in sich selbst ernst nimmt und auch mich mit meinen Eigenheiten schätzt, macht offen und kompromissbereit. Es entsteht eine völlig neue Grundlage für gegenseitiges Verständnis, Toleranz, Suche nach Lösungen und gemeinsamen oder individuellen Weiterentwicklungen.
Ausserdem arbeite ich im Sinne der bindungsorientierten Paartherapie. Dabei untersucht man, wie sich die ursprünglichen Bindungsmuster, welche die Partner:innen mit in die Beziehung gebracht haben, miteinander verstricken. Besser zu verstehen, warum und wie man selbst und die Partner:in reagieren, welche "Knöpfe" gedrückt werden, erhöht die Toleranz und die Fähigkeit, sich gegenseitig zu unterstützen.
«Alle Paare geraten in ihrem Beziehungstanz gelegentlich ins Stocken, denn jeder von uns reagiert empfindlich auf negative Reaktionen seines Partners.» Susan M. Johnson